Die »Carmina burana« waren »Fundstücke« des Sprachforschers Johann Andreas Schmeller, die er im Kloster Benediktbeuern entdeckt und 1847 veröffentlich hatte. Eine Sammlung von Vagantenliedern aus der Zeit um 1300, die offenbar das strenge Klosterleben aufhellen sollten - allerdings wohl eher hinter vorgehaltener Hand. Denn besungen wird neben dem Erwachen des Frühlings auch die aufblühende Liebe, und derbe Sauflieder feiern manch leibliche Genüsse. Das Ganze umrahmt von der Anrufung der Schicksalsgöttin Fortuna, die – wie in die Speichen eines Rades greifend – das ewige Auf und Ab im Leben des Menschen symbolisiert. Orff gestaltet daraus 1937 ein grandioses musikalisches Spektakel in lateinischer, französischer und deutscher Sprache.
Nicht weniger fesselnd ist Maurice Ravels »Boléro«, der sich wie ein musikalisches Perpetuum mobile aus einem harmlosen Bass- und Rhythmusmotiv mechanisch-präzise entwickelt und immer mehr auflädt. Zunehmend gewinnt das Stück an Kraft und ekstatischer Energie, bis sich die atemberaubende Hochspannung in einer überraschenden Wendung abbremst und entlädt.
Wir würden uns freuen, diese beiden mitreißenden Kompositionen gemeinsam mit Ihnen beim Open-air-Konzert im Brunnenhof erleben zu dürfen!
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Seeger und Roland Maria Weigt
(Vorstandsmitglieder)
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