Samstag, den 19. November 2022, 19:00 Uhr
im Herkulessaal der Münchner Residenz
(Konzerteinführung 18:00 Uhr)
Giuseppe Verdi
Messa da Requiem
Susanne Winter • Marlene Lichtenberg • Roman Payer • Raphael Sigling
Vogtland Philharmonie • Arcis-Vocalisten
Leitung: Thomas Gropper
Karten: € 48,— (Kat. I) / 38,— (Kat. II)
Schüler/Studenten: € 18,— |
»Mit dem lieben Gott italienisch reden«
Eigentlich hatte Verdi vor, mit seiner spektakulären und lukrativen »Aida« 1871 als knapp 60-jähriger Komponist sein Opernschaffen abzuschließen. Das er 16 bzw. 22 Jahre später noch »Otello« und »Falstaff« schreiben würde, konnte er nicht ahnen.
Als 1873 der von ihm sehr verehrte Dichter Alessandro Manzoni starb, eine zentrale Figur der italienischen Einigungsbewegung, fasste Verdi den Plan, auch als Abschluss des eigenen Wirkens für Manzoni eine Vertonung der lateinischen »Missa pro defunctis«, des »Requiems« zu komponieren. In einer einzigartigen Mischung hören wir prachtvolle Soloarien und -ensembles im Stil der reifen Opern Verdis mit Schmelz und Sinnlichkeit, gewaltige Ausbrüche und Steigerungen des groß besetzten Chores und Orchesters, aber auch intime Passagen, die archaisch klingen und fast verlöschen wollen. Gerade in Deutschland empfand man Verdis Requiem lange als zu klangsinnlich und opernhaft, glaubte mangelnden Tiefgang kritisieren zu können – doch viele Musikliebhaber fühlen sich gerade hier gepackt und ergriffen. Verdi hatte, wie der Kritiker Eduard Hanslick schrieb, »mit dem lieben Gott italienisch geredet«. |